Leugnung von NS-Verbrechen entschlossen entgegentreten

Carsten Schatz

Am Dienstag, 31. Mai, wurde auf einer Gedenktafel, die an die Opfer der Köpenicker Blutwoche erinnert, eine Schmiererei festgestellt. Die Tafel ist an einem Haus in der Wendenschloßstraße 390 angebracht, in dessen Nähe ermordete Opfer in der Dahme versenkt worden waren. Der Täter hat darauf das Wort "Lüge" geschrieben.

Der Vorsitzende der LINKEN in Treptow-Köpenick, Carsten Schatz, MdA, verurteilt den Anschlag: "In Zeiten, in denen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus salonfähig wird, müssen wir uns die eigene Vergangenheit wieder bewusst machen." Jeder Form von Leugnung der nationalsozialistischen Verbrechen müsse entschlossen entgegengetreten werden. 

Die Köpenicker Blutwoche war eine Verhaftungs-, Folter- und Mordaktion der SA auf Zivilisten im Jahr 1933. Sie fand vom 21. bis zum 26. Juni 1933 statt und wurde von SA-Sturmbannführer Herbert Gehrke geleitet. Etwa 500 Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus wurden dabei von der Köpenicker SA-Standarte 15 gefangengenommen, gedemütigt und gefoltert. Ein Teil der Verfolgten wurde ermordet oder erlag den Folgen der Folterungen, etliche blieben dauerhaft körperlich und psychisch gezeichnet. 

In einem Antrag in der Bezirksverordnetenversammlung hatte DIE LINKE sich zuletzt für den Erhalt des Grabs der Eheleute Alide und Georg Ratsch eingesetzt. Der Pfarrer und seine Frau hatten Gegnerinnen und Gegnern des NS-Regimes während der Köpenicker Blutwoche Unterschlupf und Hilfe zuteilwerden lassen.