Weiterentwicklung der ISV: Wiedererrichtung eines Magnus-Hirschfeld-Instituts

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Drucksache 17 / 15 298 - Wie wird der Senat den Beschluss des Abgeordnetenhauses zur „Wiedereinrichtung eines Magnus-Hirschfeld-Instituts“ vom 15. Januar 2015 umsetzen? Welche einzelnen Schritte sind hierfür erforderlich und welcher Zeitplan ist dafür vorgesehen?

Drucksache 17 / 15 298

Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Klaus Lederer und Carsten Schatz (LINKE)

vom 16. Januar 2015 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 19. Januar 2015) und Antwort

Weiterentwicklung der ISV: Wiedererrichtung eines Magnus-Hirschfeld-Instituts

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt:

1. Wie wird der Senat den Beschluss des Abgeordnetenhauses zur „Wiedereinrichtung eines Magnus-Hirschfeld-Instituts“ vom 15. Januar 2015 (Drs. 17/1683 i.d.F. der Beschlussempfehlung 17/1991, Punkt a) umsetzen? Welche einzelnen Schritte sind hierfür erforderlich und welcher Zeitplan ist dafür vorgesehen?

2. Welche konzeptionelle und (multi-?)disziplinäre Zielrichtung im Gefüge der bestehenden Wissenschaftslandschaft sollte dem zu errichtenden Institut aus Sicht des Senats zugrunde gelegt werden? Sind diesbezüglich schon Vorarbeiten geleistet und wenn nicht: Wer wird bis wann in Kooperation mit wem solche Vorarbeiten leisten?

Zu 1. und 2.: In Berlin gibt es eine Vielzahl von Einrichtungen, Projekten und Institutionen, die jeweils einzelne Tätigkeitsbereiche des o.g. breiten Spektrums abdecken. Diese stehen untereinander in vielfältigen Kooperationsbeziehungen.

Der Senat wird sich bei der Umsetzung des Beschlusses zunächst auf die dort genannte Unterstützung des Aspekts der Sammlung, Archivierung und (historischen) Forschung konzentrieren. Dabei wird zunächst die Entwicklung eines engen Verbundes der diversen in Berlin vorhandenen Archive mit Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen (LSBTI-) Bezug unterstützt. Hierzu ist im Laufe des Jahres 2015 ein erstes Fach- und Kooperationsgespräch geplant.

3. Welche gesellschaftlichen Akteure, öffentlichen Institutionen, Kooperationspartner*innen sollen bei der Etablierung des Instituts und in dessen kontinuierliche Arbeit eingebunden werden?

4. Welche Rolle wird die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld bei der Realisierung des Vorhabens spielen und wie ist der Stand der Kommunikation zwischen Land Berlin und Bundesstiftung in Bezug auf die Aspekte zu Frage 1?

Zu 3. und 4.: Als interessierte Akteure sind bisher insbesondere bekannt: Die Initiative Queer Nations e.V., das Spinnboden-Lesbenarchiv e.V., das Lily-Elbe-Archiv e.V. und das Schwule Museum* Berlin e.V.. Zu zahlreichen öffentlichen und privaten Institutionen einschließlich universitärer Einrichtungen bestehen enge Kooperations- zusammenhänge, z.B. im bei der Landesstelle für Gleichbehandlung - gegen Diskriminierung (LADS) angesiedelten Koordinierungsgremium „Geschichte von LSBTI erforschen und dokumentieren!“

Mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und in Abstimmung mit den fachlich zuständigen Bundesministerien werden insbesondere Fragen der regionalen sowie bundesweiten/internationalen Bedeutung, Förderung und Anbindung zu erörtern sein.

5. Welche Ressourcen – auch finanziell – wird das Land Berlin zur Wiedererrichtung des Magnus-Hirschfeld-Instituts bereitstellen?

Zu 5.: Das Land Berlin bietet seine Unterstützung der Initiative für die „Wiedereinrichtung eines Magnus- Hirschfeld-Instituts“ bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie im Rahmen der Transparenten Liegenschaftspolitik des Liegenschaftsfonds an. Zur Entwicklung eines Archivverbundes wird zunächst die Stärkung der vorhandenen Archive mit LSBTI-Bezug geprüft. Welche Kosten dabei entstehen, kann derzeit noch nicht abgesehen werden.

Berlin, den 03. Februar 2015

In Vertretung

Barbara Loth

Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen

(Eingang beim Abgeordnetenhaus am 05. Feb. 2015)